BÜRGERBEGEHREN BEENDET
3.972 Unterschriften - DANKE SCHÖN TÖNISVORST :)
Ende März hat CampCorn die 3.972 Unterschriften des Bürgerbegehrens an SPD-Bürgermeister Uwe Leuchtenberg (rechts) übergeben.
Ein Jahr Bürgerinitiative CampCorn – eine Bilanz
Ein Jahr ist es her, dass sich aus rund 30 Bürgerinnen und Bürgern die Initiative CampCorn gebildet hat. Ein großes Ziel war es, die Tönisvorster Bevölkerung darüber zu informieren, dass die Idee der Stadtverwaltung, zwei Schulen auf dem Acker am Wasserturm zu bauen, nicht funktioniert, nicht zukunftstauglich ist und dass es eine günstigere und klimafreundlichere Alternative gibt. Das ist uns gelungen.
Ein weiteres Ziel war es, das Schulzentrum zu erhalten, das die Stadtverwaltung und die politische Mehrheit abreißen wollten. Auch das ist uns gelungen.
Außerdem wollten wir den Regionalzug am Wasserturm erhalten. Das hat leider nicht geklappt. Die Mehrheit aus SPD, Grünen, GUT und UWT- 2020 hat beschlossen, dass der Gesamtschulneubau auf den Acker kommt. Wir halten das nach wie vor für falsch. Es ist nicht die günstigste Lösung und sie zieht enorme Kosten nach sich, deren Höhe die Verwaltung nach eigener Aussage nicht beziffern kann.
Ein Jahr Bürgerinitiative heißt auch, ein Jahr Mitmischen in der Lokalpolitik. Wir haben etliche Ratssitzungen besucht, viele persönliche Gespräche mit Politikere:innen geführt und uns mit der Verwaltungsspitze ausgetauscht. Auch auf facebook gab es einige Austausche. Was ein Fest für die Demokratie hätte werden können, hat zu einer Spaltung geführt. Statt es als Gewinn zu sehen, dass Menschen sich für ihre Stadt einsetzen, nehmen Politiker:innen und die Stadtverwaltung diese Menschen nach unserer Erfahrung in erster Linie als Querulanten wahr. Wir haben uns mit einem Bürgermeister getroffen, dem die neuesten Nachrichten auf seinem Smartphone bei unserem Besuch im Rathaus wichtiger waren, als das Gespräch mit uns und der bei der Übergabe von fast 4.000 Stimmen zu unserem Bürgerbegehren mit unbeteiligter Mine und Händen in den Hosentaschen dastand.
Wir haben eine Verwaltungsspitze erlebt, die uns hingehalten und Steine in den Weg gelegt hat und wir hatten mit Politiker:innen zu tun, die uns in E-Mails, auf facebook und in Pressemitteilungen angegriffen und mit Häme überschüttet haben, um uns mundtot zu machen.
Aber das traurigste an unserem Ausflug in die Tiefen der Lokalpolitik war, dass ganz viele der Politiker:innen davon überzeugt waren, und es bis heute sind, wie die Äußerungen in der jüngsten Ratssitzung wieder gezeigt haben, dass wir das Engagement nicht zum Wohl der Stadt an den Tag legen. Gebetsmühlenartig wird uns unterstellt, dass wir nur unsere persönlichen Interessen durchzusetzen wollten. Viele Politiker:innen scheinen sich gar nicht mehr vorstellen zu können, dass es Menschen gibt, die ihre Fähigkeiten, ihre Kompetenz und ihre Zeit einbringen, weil sie davon überzeugt sind, damit Schaden von der Stadt abzuwenden.
Das lässt in einen Abgrund blicken, der jeden von uns, der jemals mit dem Gedanken gespielt hat, sich in einer Partei zu engagieren, unweigerlich drei Schritte zurücktreten lässt.